Kur bei Essstörungen
Normal zu essen klingt ganz einfach. Sich gesund zu ernähren ist heutzutage ein Trend. Jedoch ist dies für viele Menschen unmöglich. Sie leiden an einer Essstörung, welche häufig in ein suchthaftes Verhalten übergeht. Eine Essstörung kann sich aus ganz unterschiedlichen Gründen entwickeln und die Ausprägungen und Krankheitsbilder sind hierbei sehr unterschiedlich. So gibt es neben Bulimie und Magersucht auch Adipositas-Erkrankungen, welche unbedingt behandelt werden müssen. Häufig können sich Betroffene aus diesem Teufelskreis nicht selbst befreien und auch eine unregelmäßige Betreuung durch den Hausarzt bringt in den meisten Fällen wenig. Daher ist bei einer Essstörung eine Kur sehr sinnvoll. Durch einen längeren Kuraufenthalt können sich Betroffene intensiv mit ihrer Sucht auseinandersetzen und Wege, die aus diesem Teufelskreis herausführen, kennenlernen. Im Folgenden können Sie sich über die verschiedenen Essstörungen informieren und mehr über die Gründe erfahren, weshalb eine solche überhaupt entstehen kann. Darüber hinaus kann man hier einiges zu den Kuren bei Essstörungen erfahren.
Wenn das Essen für eine längere Zeit außer Kontrolle gerät und unnatürliche Formen annimmt, spricht man von einer Essstörung. Es gibt unterschiedliche Formen hiervon und verschiedene Krankheitsstadien sowie Nebenwirkungen. Gemeinsam ist allen Essstörungen, dass sie dem Körper schaden und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen können. Eine mittlerweile leider weit verbreitete Form der Essstörungen ist die Magersucht. Waren es früher vor allem junge Mädchen, die darunter litten, sind heute Frauen aller Altersstufen betroffen. Auch bei Jungen und Männern nimmt die Krankheit an Häufigkeit deutlich zu. Magersucht, oder mit den Fachbegriffen Anorexia Mentalis oder Anorexia Nervosa bezeichnet, ist eine psychische Erkrankung. Hierbei haben die Betroffenen eine sehr gestörte Selbstwahrnehmung. Sie fühlen sich zu dick, obwohl sie nur noch Haut und Knochen sind. Anzeichen einer Magersucht und Symptome sind, dass die Betroffenen kaum mehr oder im schlimmsten Fall keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Kalorien werden zwanghaft gezählt, die Nahrung grammgenau abgewogen. Dabei verzichten Magersüchtige, sofern sie überhaupt noch essen, auf alle Fette und auf Zucker. Viele nehmen nur einen Apfel am Tag, Knäckebrot oder Salat ohne Soße zu sich. Die Angst dicker zu werden und zuzunehmen lässt sie jedes Hungergefühl ausschalten. Auch zwanghafte sportliche Betätigung, um die wenigen Kalorien wieder abzutrainieren, kann mit einer Magersucht einhergehen. Betroffen können an dem starken Untergewicht, welches sie sich selbst herbeiführen, sterben.
Ebenfalls weit verbreitet und manchmal an eine Magersucht gekoppelt, ist eine bulimische Erkrankung. Hierbei handelt es sich um eine Ess-Brech-Sucht. Die Betroffenen übergeben sich nach dem Essen, um die Kalorien, die sie eben aufgenommen haben sofort wieder los zu werden. Sie können das Gefühl eines gefüllten Magens nicht ertragen und gehen zwanghaft zur Toilette, um sich zu übergeben. Oftmals ist hier ein Kreislauf von Fressattacken, bei denen mehrere tausend Kalorien auf einmal verzehrt werden, und dem anschließenden Übergeben zu beobachten. Mangelerscheinungen sind eine häufige Nebenwirkung der Bulimie.
Es gibt heutzutage auch das Gegenteil, nämlich die Fettsucht. Bei Betroffenen, die unter Adipositas leiden, ist das Sättigungsgefühl in der Regel komplett ausgeschaltet. Sie kennen nicht einen vollen Bauch, sondern haben stets Appetit. Von Adipositas spricht man ab einem Body Mass Index von 30 und höher. In der heutigen Zeit, wo Versuchungen an jeder Ecke warten, Fast Food boomt und Essen immer und überall verfügbar ist, nehmen die Fettsucht-Erkrankten zu. Nebenwirkungen sind hier Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Organversagen. Zudem ist ein hoher Verschleiß der Gelenke gegeben, da diese das hohe Gewicht tragen müssen. Auch Fettsüchtige haben eine deutlich verminderte Lebenserwartung.
Um den Essstörungen entgegenzuwirken und das Essverhalten zu normalisieren, bietet sich ein längerer Kuraufenthalt an. Hier können die Betroffenen zusammen mit Experten und Psychologen die Gründe ihrer Erkrankung suchen und besprechen und normale Nahrungsaufnahmen einüben. Entgegen der weit verbreiten Meinung, dass Magersucht und Bulimie ausschließlich auf dem Wunsch basieren dünn zu sein, gibt es für die Ausprägung einer Essstörung zahlreiche Gründe, welche vor allem psychisch bedingt sind. Zwar kann der Wunsch, dünner zu sein, eine Magersucht in Gang setzen, jedoch ist dieser keine Erklärung für das verzehrte Selbstbild. Meistens haben die Betroffenen einen Wunsch nach Aufmerksamkeit und Liebe. Wenn das Leben in anderen Bereichen außer Kontrolle gerät, möchten sie zumindest ihr Essverhalten und Gewicht allein kontrollieren können. Auch Fettsüchtige suchen nach Aufmerksamkeit und Zuwendung. Häufig steckt hier Frustfressen hinter den vielen Kilos. Dieses kann aus persönlich einschlägigen Erlebnissen resultieren. Vor allem bei Kindern ist eine Trennung der Eltern häufig Ursache für die Ausbildung eines Essstörung.
Zum Beispiel kann man in Schleswig-Holstein in Bad Malente seine Essstörung im Rahmen eines Kuraufenthalts behandeln lassen. Jugendliche, Kinder sowie Erwachsene Patienten sind hier Willkommen. In diesem Heilbad kann man zusammen mit Ärzten und Psychologen sowie Ernährungsberatern seine Sucht therapieren. Dabei ist der eigene Wille, die Krankheit zu besiegen und die Einsicht, dass man erkrankt ist, von zentraler Bedeutung. Nur, wenn der oder die Betroffene mitarbeitet, kann sich ein Erfolg einstellen. Hier kann man dann unter Gleichgesinnten das normale Essen in kleinen Schritten wieder neu erlernen.