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Kuren für Kinder

Während man früher vor allem ältere Menschen in Kur schicket und selbst bei jungen Erwachsenen Zweifel hatte, ob eine solche Maßnahme bereits notwendig ist, hat sich diese Einstellung bis heute zum Glück grundlegend verändert. Mittlerweile hat man sogar erkannt, dass auch viele Kinder unter 14 Jahren eine Kur benötigen. Aus zahlreichen unterschiedlichen Gründen kann bereits in jungen Jahren eine Auszeit mit umfassenden Maßnahmen, um physische oder psychische Probleme zu lösen, nötig sein. Das Angebot für Kuraufenthalte speziell für Kinder wächst. Im Folgenden können Sie sich über die formalen Gänge, die häufigsten Krankheiten, weshalb Kinder in Kur gehen, und Kliniken speziell für Kinder informieren.

Unter einem stressigen Alltag, verschiedenen persönlichen und sozialen Problemen haben nicht nur Erwachsene, sondern zunehmend auch Kinder zu leiden. Hinzu kommen Krankheiten, die früher vor allem ältere Menschen betrafen, welche heutzutage aber auch bereits Kinder aufweisen. So leiden bereits Kleinkinder und Grundschüler/innen unter Rheuma, einer früher geglaubten typischen Alterskrankheit. Auch Haltungsschäden und Rückenprobleme quälen die Kinder täglich. Durch die mangelnde Bewegung und das viele Sitzen in der Schule, vor dem Computer oder Fernseher, treten diese Krankheiten zunehmend bei Kindern auf. Um diesem entgegenzuwirken, gibt es zahlreiche verschiedene Kuren, welche speziell auf das Wohl, die Behandlung sowie die Bedürfnisse der Kleinen ausgelegt sind.

Eine Kur für Ihr Kind können Sie bei den Krankenkassen beantragen. Hierfür muss von Hausarzt attestiert sein, dass ein solcher Aufenthalt notwendig und sinnvoll ist. Die Krankheit, welche eine Kur erfordert, muss ebenfalls vom Arzt bestätigt sein. Dann kann man Formulare für den Antrag der Kinderkur ausfüllen und der Krankenkasse geben. Wenn diese den Antrag bewilligt, übernimmt die Krankenkasse alle Kosten für den Aufenthalt. Wird die Kur abgelehnt, kann am Widerspruch einlegen. Für die Zeit des Kuraufenthalts ist Ihr Kind von der Schule befreit. Bei einer Kinderkur gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Während ältere Kinder bereits allein reisen können, muss bei den jüngeren ein Elternteil mit zur Kur. Hierbei werden auch die Kosten für den Erwachsenen von der Krankenkasse übernommen. Je nach Krankenkasse muss man jedoch einen gewissen Eigenanteil für den Aufenthalt des Erwachsenen bezahlen.

Kuren für Kinder

Kuren für Kinder ©iStockphoto/Adrian Hughes

Sofern Ihr Kind unter Rheuma leidet, ist zum Beispiel ein Aufenthalt in Garmisch-Patenkirchen sehr zu empfehlen. Hier liegt nämlich das Deutsche Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie. Hier wird mit vielen Ärzten und auch Psychologen geschaut, wie man dem Kind am besten helfen kann. Denn Rheuma ist nicht gleich Rheuma. Vielmehr gibt es über vierhundert verschieden rheumatische Erkrankungen, welche alle unterschiedliche Behandlungen erfordern. Daher kommen in Garmisch-Patenkirchen ganz verschiedene Maßnahmen zur Anwendung. Neben Medikamenten kommen unter anderem Bäder und Physiotherapie zum Einsatz. Das Team ist gegenüber Fragen der Kinder und Eltern sehr aufgeschlossen. Sie werden während der Behandlung auch rund um die Uhr psychologisch betreut.

Ebenfalls speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet ist die Klink Schönsicht in Berchtesgaden. Hier werden krankhaft übergewichtige Kinder behandelt. Adipositas, also Fettsucht, beginnt bei einem Body Mass Index von mindestens 30. Kinder, die unter Fettsucht leiden, bringen neben einem hohen und gesundheitsgefährlichen Übergewicht auch viele psychische Probleme mit. So essen viele aus Frust und haben über die Zeit ihr Sättigungsgefühl verloren. In Berchtesgaden wird nun zum einen eine Gewichtsreduktion eingeleitet und zum anderen an den psychischen Problemen der Kinder gearbeitet. Hierzu bewegen sich die Kinder zusammen mit Trainern ausreichend. Ernährungsberater teilen das Essen ein. In Kochkursen lernen selbst die Kleinsten, was es bedeutet, sich gesund zu ernähren. Im Unterricht wird dieses Wissen nochmals vertieft. Hier fühlen sich viele Kinder das erste Mal wohl, sobald sie das Heimweh am Anfang überwunden haben. Denn hier werden sie nicht wegen ihrer Figur gehänselt. Erste Freundschaften entstehen. Hier haben alle das gleiche Problem. Darüber hinaus sprechen Psychologen mit den Kindern. Eine Fettsucht hat oft eine psychische Ursache. Essen wird hier als Ersatzbefriedigung für etwas Fehlendes gebraucht. Ein häufiger Grund sind fehlende Zuwendung, die Trennung der Eltern oder auch Hänseleien von anderen Kindern. Die Kleinen fangen an, Essen und Süßigkeiten als Ersatzbefriedung und Trostpflaster zu sehen. Ein Teufelskreis, aus welchem sie nicht mehr alleine ausbrechen können. Bei Kleinkindern können die Eltern gerne mitkommen. Es gibt hier sogar einen Kindergarten. Schulkinder werden in Kleingruppen betreut. In zahlreichen Aktivitäten soll das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt werden.

Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Kuren für Kinder. So gibt es beispielsweise Kuren gegen Asthma und ADHS. Sofern Ihr Kind unter einer physischen oder psychischen Krankheit leidet, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob eine Kur für das Kind sinnvoll ist.

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