Skip to main content

Kur beim Burnout-Syndrom

Eine Kur beim Burnout-Syndrom kann ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung von körperlicher und emotionaler Gesundheit sein. Diese spezialisierten Kuren zielen darauf ab, Erschöpfung und Stress abzubauen und Betroffenen dabei zu helfen, ihre Lebensqualität wiederherzustellen. Dabei werden individuelle Therapieansätze und Maßnahmen entwickelt, um den körperlichen und psychischen Zustand der Betroffenen gezielt zu verbessern.

Burnout

Burnout ©iStockphoto/grinvalds

Kur beim Burnout-Syndrom

Stress im Beruf und auch im Privatleben sind heute keine Seltenheit mehr. Sei es, weil der Arbeitsvertrag nur befristet ist und zu Hause darüber hinaus noch finanzielle Sorgen auf einen warten. Natürlich kommt nicht immer alles zusammen, eine Seltenheit ist dies allerdings schon lange nicht mehr. Und eine Weile mag man dieser Belastung standhalten – irgendwann kommt jedoch jeder Mensch an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Die Folge ist oft ein sogenanntes Burnout-Syndrom. Betroffen sein können Frauen und Männer aller Altersklassen. Doch nicht nur das: Auch zahlreiche Kinder und Jugendliche leiden heute an dem Syndrom, das drastische Erschöpfung umschreibt. Hier sind es vor allem schulischer Stress und Probleme zu Hause, die den jungen Betroffenen das Laben schwer machen.

Das sogenannte Burnout-Syndrom wurde noch vor einigen Jahren als psychische Erkrankung gehandelt, die in erster Linie in helfenden Berufen auftrat. Heute weiß man es jedoch besser: Das Syndrom kann Menschen aus jeder Berufsgruppe treffen. Denn das Burnout-Syndrom bezieht sich weder nur auf physisch noch auf ausschließlich psychisch anspruchsvolle Jobs. Es beschreibt ein Leiden, von dem Menschen betroffen sein können, die sowohl körperlich als auch geistig ausgebrannt sind – oder gar beides zusammen. Das Tückische an der Erkrankung ist jedoch, dass diese nicht immer sofort als solche bemerkt wird. Denn sie beginnt häufig mit großem beruflichen Enthusiasmus, Begeisterung und Motivation. Doch wie können diese eigentlich eher positiven Dinge in einer kritischen Ausgebranntheit enden?

Kur beim Burnout-Syndrom: Wie kommt es zum Burnout?

Am Beginn eines Burnouts steht nicht selten eine Überlastung. Diese kann zum einen allein durch den Job entstehen. Etwa, indem man sich übernimmt, weil man zu Überstunden und weiteren Projekten nicht „nein“ sagen kann. Allerdings können auch Misserfolge und Rückschläge im Beruf dafür sorgen, dass die anfängliche Motivation verloren geht. Zum anderen können jedoch auch Probleme im Privatleben dafür sorgen, dass dem Betroffenen alles zu Kopf steigt. In diesem Fall will er beiden Feldern bestmöglich gerecht werden und verliert seine eigenen Grenzen aus den Augen. Feierabend, Wochenenden und Urlaube werden zum Luxus, auf den man zugunsten des einen oder des anderen verzichtet. Pausen und Ruhezeiten werden hingegen häufig genutzt, um liegen gebliebene Aufgaben zu erledigen. Hilfe, etwa durch Kollegen, Partner, Freunde oder die Familie, schlagen Betroffene oft vehement aus – oder sie bitten gar nicht erst um solche.

Recht häufig betroffen sind Menschen, die in sozialen Berufen tätig sind. Aus diesem Grund wurde das Burnout-Syndrom auch lange ausschließlich diesem Berufsfeld zugeschrieben. Heute wissen wir jedoch, dass nicht selten auch Führungskräfte, Pädagogen und Schichtarbeiter dazu neigen, ein Burnout-Syndrom zu entwickeln. Die Gründe und Ursachen können im Einzelfall recht vielfältig und verschieden sein. Bei dem einen werden die Symptome ausschließlich durch die berufliche Überlastung, beim anderen durch große private Sorgen und bei so manchen durch eine Mischung aus allem ausgelöst. Typische Faktoren, die ein Burnout begünstigen, sind jedoch lange Arbeitszeiten und eine hohe Arbeitsdichte, kollegiale Unstimmigkeiten und natürlich die Angst vor dem Verlust des Jobs. Hinzu kommen Persönlichkeitsmerkmale wie eine schwache Persönlichkeit und die Angst auch mal „nein“ zu sagen sowie Ehrgeiz, Arbeitseifer und Perfektionismus, die oft auf kurz oder lang dazu führen, dass sich ein Betroffener übernimmt.

Darüber hinaus entwickelt sich das Burnout-Syndrom nicht selten schleichend – weshalb es von vielen Betroffenen erst sehr spät bemerkt wird. Nämlich dann, wenn sprichwörtlich gar nichts mehr geht. Denn nach einer Weile kommt meistens ganz plötzlich, nicht selten nahezu über Nacht, die Erschöpftheit und Müdigkeit. Diese wird zunehmend stärker und chronisch und wird mal mehr und mal weniger schnell von Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen begleitet. Die Motivation lässt daraufhin nach und die Betroffenen fallen in ein emotionales Loch. Ein emotionales Loch, das sich unbehandelt zu einer ernsthaften Depression wandeln kann – und diese kann durchaus auch einen Selbstmordversuch zur Folge haben.

Wie kann man ein Burnout behandeln?

Ein Burnout wird nach wie vor oft von Unbeteiligten belächelt. Dennoch sollte man sich nicht davon abschrecken lassen und handeln. Zudem sollten Kollegen, Freunde, Partner und Familienmitglieder, die vermuten jemanden zu kennen, bei dem sich ein Burnout zeigt, schnell handeln. Denn viele Betroffene suchen erst recht spät oder gar nicht nach Hilfe. Dabei ist eine geeignete Therapie unerlässlich, um dem emotionalen Loch, in den das Burnout den Betroffenen befördert hat, wieder zu entkommen.Therapiewege gibt es viele, der beste und meistens gegangene ist heute jedoch die Burnout-Kur. Denn es ist wichtig, dass der Betroffene, vor allem in den ersten Wochen nach der Diagnose, ständig begleitet wird. Denn der Weg aus dem Burnout zurück ins Leben ist hart und steinig. Die Therapie lässt sich sowohl ambulant als auch stationär durchführen. Hier kommt es zum einen auf den Zustand des Patienten, das Stadium des Syndroms und zum anderen auch auf die familiäre Situation an.

Eine ambulante Therapie eignet sich zum Beispiel nur dann, wenn der Patient zu Hause ein stabiles und bestenfalls sorgenfreies Umfeld um sich hat. Ist das nicht der Fall und ist beispielsweise eine problematische Beziehung einer der Auslöser des Syndroms, könnte eine ambulante Therapie, bei der der Patient viel Zeit zu Hause verbringt, die Rehabilitation behindern. Ob und welche Art der Kur die richtige ist, muss übrigens stets individuell entscheiden werden. Das tut der behandelnde Arzt, der in der Regel der Psychologe des Vertrauens ist. Doch auch der Hausarzt kann eine erste Anlaufstelle sein, wenn man vermutet an einem Burnout-Syndrom zu leiden – oder wenn man vermutet, dass der Partner oder ein Familienmitglied betroffen ist. Deutschlandweit gibt es heute mehrere Kliniken, die sich auf die Behandlung von Burnout-Patienten spezialisiert haben. Der behandelnde Arzt wird gemeinsam mit dem Patienten entscheiden, welche im vorliegenden Fall die richtige Therapieart ist.

Oft wird den Patienten jedoch eine stationäre Therapie in Form einer Burnout-Kur nahegelegt. Grund ist der, dass sich diese in der Vergangenheit sehr hilfreich bei der Genesung erwiesen hat. Denn hier ist der Patient stets in guten und versierten Händen, die ihm über Hürden hinweghelfen können. Vor allem bei Patienten, die psychisch in einem sehr besorgniserregenden Zustand sind, kann eine dauerhafte Betretung und Beobachtung unerlässlich sein. Hinzu kommt die Komplexität einzelner Behandlungsschritte, die es notwendig machen, dass der Arzt und der Patient sich bestenfalls ständig in gegenseitiger Nähe befinden. Eine Kur bietet dem Betroffenen auch eine nicht selten dringend notwendige Auszeit von den Faktoren, die seine Ausgebranntheit ausgelöst haben – dem Berufsleben oder auch dem Stress zu Hause.

Was passiert während einer Therapie und Kur?

Die Therapie zielt darauf ab, dass der Patient psychisch wieder aufgebaut und auf den Lebensweg zurück geholt wird. Je nach Therapieart geschieht dies in ambulanten Behandlungen oder aber durch einen mal mehr und mal weniger langen Kuraufenthalt. Am Ende einer möglichst erfolgreichen Behandlung soll der Patient wieder in der Lage sein, das tägliche Leben mit all seinen Herausforderungen zu meistern. Voraussetzung ist aber natürlich, dass der Betroffene ebenfalls mitarbeitet. Ist das nicht der Fall, wird selbst die beste Therapie nur mäßige Erfolge zeigen. Denn alle Maßnahmen zur Rehabilitation sind stets nur die Hilfe zur Selbsthilfe. Dem Patienten wird jedoch gezeigt, wie er Stress und emotionale und körperliche Belastung entspannter und besser meistert. Ihm wird allerdings auch deutlich gemacht, wie er seine eigenen Grenzen besser deuten und auch wahren kann.

Im Vordergrund der Therapie steht jedoch stets die Gesprächstherapie. Diese kann je nach Fall und auch Patentwunsch aus Einzel- oder auch Gruppengesprächen bestehen. Manchen Menschen hilft es mit ebenfalls Betroffenen zu sprechen, anderen allerdings nicht. Dennoch wird fast allen Patienten nahegelegt, es wenigstens testweise mit einem Gespräch in der Gruppe zu versuchen, da der Austausch sehr hilfreich sein kann. Dennoch obliegt die Entscheidungsgewalt hier meistens den Betroffenen. Begleitend zu den Gesprächen werden therapeutische Methoden wie etwa Meditation, progressive Muskelrelaxation oder die Körperwahrnehmung angewandt. Diese sollen und können dem Patienten dabei helfen, belastenden Situationen entspannter zu begegnen.

Kann man sich selbst helfen?

Eines vorweg: Ein Burnout-Syndrom sollte immer von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden. Denn eine alleinige Selbstdiagnose und auch Behandlung kann gefährlich werden. Jedoch kann man sich als Betroffener durchaus auch unterstützend selbst behandeln. Das Internet bietet zum Beispiel zahlreiche Möglichkeiten, auch von zu Hause aus etwas gegen seelische Erschöpfungen zu unternehmen. Zudem finden sich hier auch zahlreiche Tipps und Tricks, etwa für Meditationen, mit denen man diesen entgegenwirken kann, bevor es zum eigentlichen Burnout kommt. Doch auch der Hausarzt kann eine gute Adresse zur ersten Selbsthilfe sein, wenn man fürchtet, ein Burnout könnte sich anbahnen. Er kann ebenfalls verschiedenste vorbeugende Rehamaßnahmen verschreiben und den Patienten rechtzeitig an einen Psychologen überweisen, wenn dies nötig sein sollte.

Top Artikel in Kurarten